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Aktuelle News


21.03.2016 12:25:15

Privathaushalte: jede vierte Kilowattstunde für Computer, Monitor, TV & Co.

Düsseldorf (ots) - 23,4 Prozent - die Geräte der Informations- und
Unterhaltungselektronik verursachen fast ein Viertel des
Stromverbrauchs der privaten Haushalte. Dies ist eines der zentralen
Ergebnisse der empirischen Erhebung "Wo im Haushalt bleibt der
Strom?" der EnergieAgentur.NRW, die die Verbrauchsprofile von über
522.000 Ein- bis Fünf-Personen-Haushalten ausgewertet hat. Die
anonymisierte Analyse der Daten aus dem "Stromcheck für Haushalte"
zeigt außerdem: Single-Haushalte haben ein anderes
Stromverbrauchsprofil als Paar- und Familien-Haushalte.

"Im Mittel aller Haushalte gehören mit dem privaten Büro und der
TV-/Audio-Ausstattung die zwei Bereiche der Informations- und
Unterhaltungselektronik zu den drei stromintensivsten
Verbrauchsbereichen: Zusammengerechnet machen sie mit 23,4 % fast ein
Viertel des privaten Stromverbrauchs aus", bilanziert Tom Küster von
der EnergieAgentur.NRW. "PC, Notebook und Monitor, Drucker, Router
und Telefon, TV-Gerät, HiFi-Anlage, DVD-Player und Radios: Die
Vielzahl dieser Geräte schlägt auch bei der Stromrechnung deutlich zu
Buche - in einem Single-Haushalt mit durchschnittlich 166 Euro und in
einem Vier-Personen-Haushalt bereits mit 319 Euro pro Jahr."

Über alle Haushaltsgrößen betrachtet, machen sechs Bereiche mit
65,6 % fast zwei Drittel des gesamten Stromverbrauchs aus: Büro (12,2
%), Warmwasser (12,1 %), TV/Audio (11,2 %), Kochen (10,5 %), Kühlen
(10,4 %) und Beleuchtung (9,2 %). Dagegen spielen die übrigen
Verbrauchsbereiche im Mittel aller Haushalte eine relativ
unbedeutende Rolle: Trocknen (5,9 %), Umwälzpumpe (5,6 %), Spülen
(4,9 %), Waschen (4,6 %) und Gefrieren (4,3 %) sowie die Position
"Andere" (9,2 %), in der die Bereiche Wellness, Klima-, Garten- und
Kleingeräte sowie Sonstiges (wie bspw. Staubsauger und Bügeln)
aufgrund ihrer geringen Anteile zusammengefasst sind.

Kostentreiber Nr. 1: die elektrische Warmwasserbereitung

Bei den Stromverbrauchsprofilen lohnt ein differenzierter Blick,
da es ein Ausstattungsmerkmal gibt, das alle Haushalte unabhängig von
ihrer Größe in zwei Gruppen teilt: die elektrische
Warmwasserbereitung. Sie ist extrem stromintensiv und führt die
"Verbrauchsparade" bei den betroffenen Haushalten (38,4 % der
untersuchten Stichprobe) deutlich an. Im Mittel aller betroffenen
Ein- bis Fünf-Personen-Haushalte kommt die elektrische
Warmwasserbereitung auf einen Verbrauchsanteil von 27,1 %. Mit großem
Abstand folgen Arbeitszimmer (10,1 %), Kochen (9,7 %), TV/Audio (9,5
%), Kühlen (8,5 %), Beleuchtung (7,3 %) und Trocknen (4,7 %).

Ein- bis Fünf-Personen-Haushalte ohne elektrische
Warmwasserbereitung haben einen deutlich geringeren
Jahresstromverbrauch: "Eine fünfköpfige Familie ohne elektrischen
Durchlauferhitzer verbraucht pro Jahr durchschnittlich fast 2.000
Kilowattstunden weniger als eine ebenso große Familie mit
Durchlauferhitzer; bei einem Strompreis von 29 Cent/kWh entspricht
diese Differenz 580 Euro jährlich. Bei Paar-Haushalten macht der
Unterschied im Schnitt rund 280 Euro pro Jahr aus", rechnet Küster
vor. Bei den Haushalten ohne elektrische Warmwasserbereitung wird die
"Verbrauchsparade" vom Büro angeführt (14,0 %), dahinter rangieren
der TV-/Audiobereich (12,8 %), Kühlen (12,1 %), Kochen (10,9 %),
Licht (10,6 %), Umwälzpumpe (7,0 %) und Trocknen (6,7 %). Küster: "In
den Haushalten ohne elektrische Warmwasserbereitung kommen das
private Arbeitszimmer und die TV-/Audiogeräte somit auf einen
Verbrauchsanteil von durchschnittlich sogar 26,8 Prozent."

Mitentscheidend für das Verbrauchsprofil: die Haushaltsgröße

Doch hat die EnergieAgentur.NRW die 522.000 Datensätze nicht nur
nach Verbrauchsbereichen und elektrischer Warmwasserbereitung,
sondern auch nach fünf Haushaltsgrößen differenziert. Diese
Unterscheidung führt zu dem Ergebnis, dass unterschiedliche
Haushaltsgrößen auch spezifische Verbrauchsprofile haben. So machen
beispielsweise in Single-Haushalten allein die sechs Bereiche Büro
(14,2 %), Kühlen (14,0 %), Warmwasser und Kochen (jeweils 13,5 %),
TV/Audio (11,5 %) und Licht (9,2 %) mit fast 76 % über drei Viertel
des Stromverbrauchs aus; demnach haben das Arbeitszimmer und der
TV-/Audiobereich bei Singles einen Verbrauchsanteil von zusammen 25,7
%. In Vier-Personen-Haushalten dagegen kommen die genannten sechs
Bereiche auf nur knapp 61 % des Gesamtverbrauchs, wobei das Büro und
die TV-/Audiogeräte 22,2 % des Verbrauchs ausmachen (Büro: 11,5 %,
Warmwasser: 10,9 %, TV/Audio: 10,7 %, Kochen: 9,7 %, Licht: 9,1 %,
Kühlen: 9,0 %); als Großverbraucher kommen bei
Vier-Personen-Haushalten vor allem das Trocknen (7,9 % gegenüber 2,2
% bei Singles) und das Spülen hinzu (6,2 % gegenüber 2,3 % bei
Singles).

Methode der Datenerhebung

Die EnergieAgentur.NRW hat die Daten mit Hilfe des Online-Tools
"Stromcheck für Haushalte" erhoben (vgl.
www.energieagentur.nrw.de/stromcheck). Dieser Check ist ein
interaktives Befragungstool, das insgesamt 15 Verbrauchsbereiche im
Privathaushalt berücksichtigt. Für jeden Bereich fragt der Stromcheck
individuelle Ausstattung und persönliche Nutzungsgewohnheiten ab. Als
Ergebnis liefert er - im Sinne eines "Nachbarschaftsvergleichs" -
eine Gegenüberstellung der individuellen Teilverbräuche mit
entsprechenden Vergleichswerten. Die EnergieAgentur.NRW empfiehlt,
mit diesem Stromcheck ein persönliches Stromverbrauchsprofil zu
erstellen, da keine Statistik den individuellen Einzelfall präzise
abbildet.

Auf der Internetseite der EnergieAgentur.NRW unter
www.energieagentur.nrw finden Sie im Bereich "Presse" die Ergebnisse
der Erhebung "Wo im Haushalt bleibt der Strom?" in Diagramm- und
Tabellenform in druckfähiger Auflösung (300 dpi).